TIEFLOCH-BOHRVERFAHREN IN KUNSTSTOFFEN

Ein Novum in der Kunststoffzerspanungstechnik: Eine 500 Millimeter lange, rotationssymmetrische Stange aus Kunststoff, komplett durchlaufen von einer zentrischen Bohrung mit nur 2,5 Millimetern Durchmessern. Dank der Weiterentwicklung eines außergewöhnlichen Tiefloch-Bohrverfahrens aus dem Musikinstrumentenbau sind wir in der Lage, in Kunststoffteilen aufs Hundertstel genaue Bohrungen bis zu einem Verhältnis von 80xD zu realisieren. Vor allem für die Herstellung fluid-, medizin- und messtechnischer sowie auch elektronischer Funktions-Bauteile mit integrierten Kanal-, Leitungs- und Rohrsystemen ist unser Tiefloch-Bohrverfahren eine hochinteressante Lösung.

Eigentlich nicht möglich
Das Besondere an dieser Bohrtechnik ist, dass sich damit absolut zentrische Tieflöcher mit sehr hoher Genauigkeit fertigen lassen. Mit gewöhnlichen Bohrwerkzeugen und Aufspannungen ist das nicht zu erreichen. Wir setzen dazu beispielsweise ganz spezielle, druckbeaufschlagte Langbohrer ein. Unser Unternehmen dürfte – zumindest hierzulande – derzeit das einzige sein, dass dieses Tiefloch-Bohrverfahren industriell einsetzt und beherrscht.

Das Verfahren lässt sich für alle technischen Kunststoffe nutzen. Auch für solche wie POM-H oder PTFE, die nicht zuletzt aufgrund ihrer Temperaturfestigkeit vielfach in Medizin- und Messtechnik zum Einsatz kommen. Ein wichtiges Detail für fluidtechnische Anwendungen ist neben der hohen Genauigkeit der Bohrungen noch ihre geringe Oberflächenrauheit von weniger als 0,8 mµ.

Tief aber klein
Unser Unternehmen sieht für das neue Tiefloch-Bohrverfahren ein sehr großes Anwendungsgebiet. Zum einen, weil sich damit nun weitere Funktionen in Bauteile integrieren lassen, die bislang nicht denkbar waren; zum anderen, weil sich im Spritzgießen derartig lange Bohrungen mit solch winzigen Durchmesser in dieser Qualität nicht erreichen lassen. Und nicht zuletzt fordern sowohl die voranschreitende Miniaturisierung als auch die weitere „Mechatronisierung“ in der Baugruppen-Fertigung selbst kleinsten Kunststoff-Bauteilen eine immer höhere Präzision und Filigranität ab.

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